Mobilfunk in den USA: CDMA und GSM – worin liegt der Unterschied?
In Nordamerika (USA und Kanada) gibt es zwei verschiedene Basistechnologien im Mobilfunk – CDMA und GSM – welche eine Hürde darstellen, die Sie nicht überspringen können. Aus diesem Grund können Sie Telefone von AT&T, dem größten Mobilfunkbetreiber der USA, nicht im Netz von Verizon nutzen und umgekehrt.
Was bedeutet CDMA vs. GSM wirklich für Sie?
CDMA (Code Division Multiple Access) und GSM (Global System for Mobiles) sind Abkürzungen für die beiden Haupt-Funksysteme, die in Mobiltelefonen eingesetzt werden.
In den USA nutzen die Netzbetreiber Sprint, Verizon uns US Cellular den CDMA Standard, AT&T und T-Mobile US nutzen GSM, wobei T-Mobile für Ihre schnellen UMTS-Frequenzen (in USA 4G genannt und nicht mit LTE in Europa zu verwechseln) nochmals eine Sonderfrequenz nutzt, die nahezu kein europäisches oder asiatisches Endgerät beherrscht.
T-Mobile verkauft in den USA deswegen Smartphones mit eigenen Sonderfrequenzen (1700/2100 MHz AWS).
Aus diesem Grund kaufen Sie kein bei Kunden sehr beliebtes iPhone oder subventioniertes Smartphone vor Ort, um dieses später in Deutschland zu nutzen. Viele dieser Geräte zum Schnäppchenpreis haben Modems für den US-amerikanischen Markt verbaut und können wiederum in Europa nur mit EDGE genutzt werden. Zudem lohnt sich dies nicht, wenn bei Ankunft in Deutschland der Zoll zum Kaufpreis noch die gesetzliche Einfuhrsteuer abrechnet.
Trotz Zukauf und zahlreichen Rechtsstreitigkeiten in den USA bekommen T-Mobile US-Kunden in Amerika nur langsam und flächenmäßig eingeschränkt Zugang zu Standard-UMTS-Frequenzen.
Reisenden aus Europa wird deswegen dringend die Nutzung einer SIM-Karte im AT&T Netz empfohlen, um nicht auf das veraltete und langsame Übertragung mit EDGE als Höchstgeschwindigkeit begrenzt zu werden. Was bringt einem eine Daten-Flatrate zum Sonderpreis im Schneckentempo?
Bequem können USA SIM-Karten bereits in Deutschland bestellt und geliefert werden vor einer Abreise in die USA. Einige Anbieter haben sich darauf spezialisiert den Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die passende US Daten- und Telefonie SIM vor Abflug zu liefern.
Prepaid-Global empfiehlt sich hier durch größte Kundenzufriedenheit und einen zuverlässigen Aktivierungsservice zum Wunschtermin.
Die Amerikaner sind und bleiben mittelfristig ein CDMA-Land und weichen damit ab von der weltweiten Norm. Die weltweite Verbreitung von GSM kam zustande, weil im Jahr 1987 die EU das Telekom-Konsortium per Gesetz zu einem Standard verpflichtete. Was die Amerikaner als CDMA bezeichnen, gehört im Großen und Ganzen Chiphersteller Qualcomm.
Wer billig kauft, kauf 2-mal…
Die Auswahl der Technologie ist für die Qualität der Gesprächs- und Datenverbindung weniger wichtig als die Qualität der Infrastruktur des jeweiligen Netzbetreibers. Es gibt gute und schlechte CDMA- und GSM Netze. Reisende sollte unbedingt den Anbieter mit der besten Netzabdeckung wählen und nicht den günstigsten Anbieter. Für uns Europäer bleibt deswegen momentan nur die Empfehlung zu Karten im AT&T-Netz, Internetnutzer sollten dabei unbedingt ein Smartphone oder Tablet mit allen 4 UMTS Frequenzen nutzen (QUADBAND UMTS 850/900/1900/2100 MHz).
Bitte nicht auf die Verschleierung der Hersteller reinfallen, die bei günstigeren Versionen Ihrer Endgeräte qualitativ minderwertige Modems einbauen und dies durch QUADBAND verschleiern. Ein QUADBAND-Smartphone ohne gesonderten Hinweis auf QUADBAND UMTS mit 4 UMTS Frequenzen ist nur ein QUADBAND GSM Handy mit EDGE als Höchstgeschwindigkeit in den USA. Diese billigeren Endgeräte ermöglichen nur langsames Internet.
Ein Gerät ohne jegliche Quadband-Frequenzen kann in Amerika überwiegend überhaupt nicht genutzt werden.
Ein Wechsel zwischen den Netzbetreibern der USA möglich?
Man kann also grundsätzlich ein simlockfreies Gerät von AT&T zu T-Mobile US mitnehmen (wobei 3G UMTS in vielen Gegenden nicht funktionieren wird aufgrund unterschiedlicher Frequenzbänder beider Anbieter). Sie können jedoch kein CDMA-Gerät von Verizon mitnehmen zu Sprint, da Sprint dies Gerät ablehnt.
Neue CDMA-Geräte mit SIM-Karte erhältlich?
Auf den ersten Blick verwirrend haben neuerdings viele CDMA-Geräte von Sprint und Verizon einen Simkarten-Einschub, jedoch nicht zur Nutzung von CDMA. Die SIM-Karte ist eine Spezielle 4G SIM und wird zur Nutzung von Sprints und Verizons 4G-LTE Netzen benötigt. Die CDMA Übertragungstechnik ist hier an ihre Grenzen veralteter Technik gestossen. 3G CDMA Netze (bekannt als EV-DO oder “Evolution Data Optimized”) können grundsätzlich nicht gleichzeitig Gespräche und Datenverbindungen aufbauen. Die technisch nachgebesserte Lösung SV-DO oder “Simultaneous Voice and Data Optimization” wird von den CDMA-Anbietern aus Kostengründen nicht mehr integriert in ihre Netze.
Bleibt die Frage, warum sich CDMA in den USA so stark durchgesetzt hat.
Als der Vorgänger von Verizon und Sprint von analoger auf digitale Technologie wechselten in den Jahren 1995 und 1996, war CDMA die neueste und schnellste Technik am Markt mit größerer Kapazität, besserer Sprachqualität und größerem Potenzial als GSM zur gleichen Zeit. Netzbetreiber in Kanada wie Bell und Telus haben den wechsel auf GSM vollzogen um Zugriff auf die deutlich höhere Variationsvielfalt an GSM-Telefonen zu haben. Verizon und Sprint sind jedoch so groß, dass Handy-Hersteller kundenspezifische Endgeräte liefern und man sieht nicht die Notwendigkeit Geld in alte 3G UMTS-Technik zu verschwenden. Der Ausbau des eigenen 4G-Netzes wird priorisiert.
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